Lebensraumverlust

Unterschiedlichste Einflüsse können zum Lebensraumverlust einheimischer Krebse führen. Folgend sind einige mögliche Faktoren aufgeführt

Gewässerverbauungen

Durch die Verbauung und Eindolung von Fliessgewässern, werden die Lebensräume der Flusskrebse direkt verschlechtert oder sogar vernichtet. Durch das Fehlen von Strukturen im Uferbereich und somit Verschwinden von Versteckmöglichkeiten sowie durch erhöhte Fliessgeschwindigkeit, finden Flusskrebse keinen geeigneten Lebensraum mehr vor. Mit Renaturierungsmassnahmen, wie das Einbringen von Strukturen und der Förderung von Kolken, ist es möglich, neuen Lebensraum zu schaffen. Davon profitieren auch viele andere Gewässerorganismen.

Gewässerverschmutzung

Die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide und Dünger, wie auch das Ausbringen von Jauche in Gewässernähe, gefährden die Wasserqualität und schädigen die Wasserorganismen direkt. Zudem führt der Eintrag von feinem Material über Drainagen zum Verstopfen der Zwischenräume in der Gewässersohle. Aber auch Industrieabfälle, ARA-Einleitungen und Mikroverunreinigungen um nur einige zu nennen, können ein Gewässer so stark stören, dass darin keine Flusskrebse existieren können.

Falsche fischereiliche Bewirtschaftung

Durch einen starken Besatz mit Fischen kann es zu grossem Frassdruck von räuberischen Fischarten auf vorhandene Flusskrebspopulationen kommen. Dies ist in Stillgewässern und kleinen, meist als Aufzuchtgewässer für Bachforellen genutzten Fliessgewässern der Fall.


Quellen:

Stucki, P., & Zaugg, B. (2011). Aktionsplan Flusskrebse Schweiz. Artenförderung von Edelkrebs, Dohlenkrebs Und Steinkrebs. Bundesamt Für Umwelt, Bern. Umwelt-Vollzug Nr. 1104: 61 S.

Hager J. (2003). Edelkrebse: Biologie - Zucht - Bewirtschaftung. Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart: 128 S.